mit Bundeskapellmeister Prof. Walter Reschender

Ein Auswahlorchester bildeten die – auch sehr aktiv – mitwirkenden Musikerinnen und Musiker und Kapellmeister/innen aus diversen Wiener Mitgliedsorchestern, um das Klangergebnis verschiedener Bearbeitungen von einzelnen Musikstücken auch akustisch entsprechend nachvollziehen zu können. Landeskapellmeister Herbert Klinger konnte dazu beim WBV-Kapellmeistertag 2018 im Februar im Vereinslokal des MV Leopoldau Bundeskapellmeister Prof. Walter Rescheneder begrüßen, der sich die Zeit genommen hatte, diesen Wiener Workshop zu leiten.

Vor Beginn besprach der Landeskapellmeister mit seinem Team – den Kapellmeisterinnen und Kapellmeistern der Wiener Kapellen – Details und Schwerpunkte der für das laufende Jahr geplanten Vorhaben, wie z.B. Konzertwertung, Faszination Blasmusik, Ablauf Österreichisches Blasmusikfest, Instrumental-Workshops u.s.w..

Prof. Walter Rescheneder vermittelte in diesem Fortbildungsseminar in seinem Einleitungsreferat eindrucksvoll die verschiedensten Aspekte und Möglichkeiten von Bearbeitungen für Blasorchester, welche sowohl die Klangqualität als auch den Vortragsstil beeinflussen.

Schwerpunkt bildete diesmal (was liegt näher für Wiener Blasorchester?) Bearbeitungen des Wiener Walzers. Ein Beispiel war der – eher unbekannte – Walzer „Phonographen“ von Carl Michael Zieher in einer Bearbeitung von Josef Hartl. Prof. Rescheneder legte bei der musikalischen Umsetzung viel Wert auf Akzentuierungen, Phrasenbildung, Dynamik und Tempi.

Die Analyse der Partituren von drei verschiedenen Bearbeitungen des wohl berühmtesten Walzers von Johann Strauß Sohn „An der schönen blauen Donau“ bildeten einen äußerst interessanten und tiefen Einblick in die Varianten, diesen Walzer auch beim Vortrag durch Blasorchester den Klängen eines Streichorchesters möglichst nahe zu kommen. Voraussetzung hierfür seitens des Bearbeiters/Arrangeurs: viel Empathie, musikalisches Gespür, klangliches Vorstellungsvermögen und dessen Umsetzung, sowie professionelle Instrumentierung angepasst an die vorhanden breiten Möglichkeiten der heutigen Blasorchesterbesetzungen.

Den Abschluss bildete eine nette Stammtischrunde, in der die Erfahrungen und Eindrücke im informellen Rahmen noch nachbesprochen wurden.

Wolfgang Findl